Auszug aus meinem Buch „Im Bauch unserer Mutter Erde“
Persönliche Erzählung
Als Schwitzhütten Leiter mache ich mir im Vorfeld Gedanken zur bevorstehenden Schwitzhütte. Ich beschreibe hier meine persönliche Art diese Vorbereitungen zu treffen. Wenn ich auf Wunsch einer Gruppe von Menschen eine Schwitzhütte mache, so wird von dieser Gemeinschaft meistens ein Thema vorgegeben.
Bei einer offenen Hütte frage ich meine Verbündeten nach dem gemeinsamen Thema der Menschen die „zufällig“ an diesem Tag zusammenfinden werden. Ich bitte meine Verbündeten ungefähr zehn bis vierzehn Tage vorher darum, mit dieses Thema zu zeigen. Es gibt immer ein gemeinsames Grundthema für die Schwitzhütte, das ist nach 21 Jahren leiten und besuchen dieses Rituals meine persönliche Erfahrung.
Dabei kann alles Mögliche, wie z.B. Selbstwertgefühl, Eigenliebe, Angst, Missbrauch, … als Information kommen. Somit habe ich die Grundenergie der Hütte erfahren. Um diesen ersten Impuls herum, kommen nun in den Tagen vor der Schwitzhütte die restlichen Informationen zum Ablauf der Zeremonie. Einen guten Kontakt, sowie Sicherheit und Vertrauen zu den eigenen Verbündeten wird hier von mir grundsätzlich vorausgesetzt. Als Leiter muss ich wissen was ich tue, immer und zu jeder Zeit. Damit meine ich, es gibt Situationen in denen muss ich mich voll und ganz auf meine Führung verlassen. Dazu braucht es das Vertrauen und den sicheren Kontakt zu meinen Verbündeten.
Ich erfahre von meinen Verbündeten, ob ich für den Platz im Vorfeld etwas Spezielles beachten soll. Tabak, Salz, Räucherwerk, Schnaps und eine „essbare“ Kleinigkeit für den Altar habe ich sowieso immer dabei. Aber es kann sein, dass manchmal zusätzlich ein Kreis aus Mehl gezogen werden soll, oder ein eigener „Pate“ (z.B. Pan, Drachen, Jesus, Maria Magdalena …) für die Hütte gerufen wird. Eine andere Anweisung könnte sein, dem Aufgusswasser Salz oder Kräuter beizugeben. Informationen zu den Räucherungen, zur Anzahl der Steine, eventuell eine Sitzordnung und viele andere Hinweise ergeben nach und nach den gesamten Ablauf.
Ich bin immer früh genug am Platz um in Ruhe für mich meine persönlichen Vorbereitungen zu treffen.
Es macht wenig Sinn, wenn ich als Leiter gestresst an den Platz komme und dann unter Zeitdruck alles noch auf die Reihe bekommen soll. Dazu gehört auch die Vorbereitung meiner Räucherungen und aller anderen Dinge, wie Honig, Salz, Apfel mit Messer, Met und Flaschenöffner auf dem Altar, die Anweisungen an meinen Feuerhüter was ich in welcher Runde benötige, sowie die Vorbereitung aller anderen Dinge, wie Baumbesen, Wasserkübel, Tassen oder andere Trinkgefäße.
Ich kann mich an eine außergewöhnliche Schwitzhütte erinnern, bei der ich selbst an meinen Verbündeten gezweifelt habe. Sie gaben mir den Auftrag, in der Hütte ein Gebet in 5 Runden durchzuführen. Ich sollte in der ersten Runde Erzengel Michael rufen, in der zweiten Runde den Meister des violetten Strahles St. Germain, in der dritten Runde die Engelscharen eben dieses violetten Strahles, in der vierten Runde die Schöpferkräfte und die Wesen der Elemente. Die fünfte Runde war dann die Dankesrunde aller Teilnehmer. Ich habe den Ablauf von meinen Verbündeten so bekommen. Vor der Schwitzhütte war mir völlig unklar, was das soll. Ich zweifelte und überlegte mir die Hütte einfach mit einem andern Ablauf durchzuführen.
Mit Engeln hatte ich bis Dato keinerlei Erfahrungen. Der Nachmittag mit den Vorbereitungen für die Schwitzhütte verlief weiter ziemlich kurios. Zwei Frauen hatten abgesagt, da sie ihre Blutung bekamen. Meine Freundin, die dabei war, hatte mir zuvor schon gesagt, da es sein könnte, dass sie noch zu bluten beginnt im Laufe des Tages. Die beiden anderen Frauen, die am Platz waren gingen irgendwann zur Toilette in die Botanik. Als sie zurückkamen, hatten sie ihre Blutung. Der einzige teilnehmende Mann war ein lieber alter Freund und mein Feuermann. Wir sprachen uns kurz ab und dann rief ich die beiden Frauen an, die wegen ihrer Blutung abgesagt hatten. Nun waren wir also 6 Frauen, 5 davon in ihrer Mondzeit und ein Mann.
Ich habe an diesem Tag auf meine Verbündeten vertraut und die Schwitzhütte nach deren Anweisungen durchgeführt. Später habe ich erfahren, dass die 4 Frauen (ausgenommen meine Freundin und ich) die an diesem Tag zusammen kamen, sich kannten. Die Zusammenhänge waren für alle ziemlich schmerzhaft und Hassbeladen. Es ging um Eifersucht, und betrogene Liebe. Ich hatte davon keine Ahnung. Doch als ich es erfuhr verstand ich, warum meine Verbündeten mir genau dieses Ritual zeigten. Die Besucherinnen hatten außerdem alle 4 einen starken Bezug zu Engeln und deren Energie. Für mich selbst war es eine sehr ungewöhnliche, jedoch heilsame und kraftvolle Zeremonie.
In all den vielen Jahren, in denen ich jetzt selbst Schwitzhütten aufgieße und mich auf diese Art und Weise darauf vorbereite habe, habe ich immer die Rückmeldung der Teilnehmer erhalten, ihr aktuelles Thema genau getroffen zu haben. Das zeigt mir, dass ich auf meine Führung vertrauen kann. Dafür bin ich von Herzen dankbar.
Wenn du bei mir das Leiten einer Schwitzhütte lernen möchtest, findest du HIER alle Informationen dazu!
Alle Termine für offene Schwitzhütten im Jahr 2019 an unserem Platz in Vorarlberg findest du in unserem Kalender.
A Herz,
Eure Sabrina